Antisemitismus in Köln melden. Meldestelle "JUDE".

Antisemitismus beschreibt Vorurteile und Diskriminierung gegenüber Juden aufgrund von rassistischen, religiösen oder kulturellen Unterschieden. Die Feindseligkeit gegenüber Juden als ethnischer oder religiöser Gruppe manifestiert sich in einer Form der Intoleranz.

Der Begriff "Antisemitismus" wurde im Jahr 1880 vom deutschen Journalisten Wilhelm Marr geprägt. Er bedeutet wörtlich übersetzt "Judenfeindschaft" oder "Judenhass". Seither hat dieser Begriff immer wieder traurige Aktualität erlangt. Die Ereignisse der nationalsozialistischen Diktatur und des Holocausts haben den weltweiten Fokus auf die Auswirkungen von Antisemitismus verstärkt.

In der heutigen Zeit ist es von höchster Wichtigkeit, dass wir uns aktiv gegen Antisemitismus einsetzen und für Toleranz und Akzeptanz kämpfen. Es ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine gesetzliche Verpflichtung, uns für die Rechte von Minderheiten einzusetzen und für eine offene und friedliche Gesellschaft zu sorgen.

In Köln gibt es bereits viele Initiativen und Organisationen, die sich für das friedliche Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Die Jüdische Gemeinde Köln e.V. ist seit 2009 Mitglied des "Rats der Religionen". Dieser Zusammenschluss von Religionsgemeinschaften und Organisationen hat sich zum Ziel gesetzt, den interreligiösen Dialog zu fördern und jegliche Form von Diskriminierung, Terror und Gewalt zu verurteilen.

Im Jahr 2019 wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Workshopreihe mit dem Titel "Multiplikatorenseminare für Jugendliche: So schaffen wir das! Vom Dialog zum Handeln, vom Reden zum Tun!" veranstaltet. Die Veranstaltungen behandelten verschiedene Themen, darunter Diskriminierung in all ihren vielfältigen Facetten.

Darüber hinaus ist die Jüdische Gemeinde Köln e.V. Mitglied im Verein "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.". Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam gegen Antisemitismus und Diskriminierung vorzugehen.

Im Jahr 2023 hat die Jüdische Gemeinde Köln e.V. bei dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln in eine Schulung zum Thema "Antisemitismus erkennen und bekämpfen" teilgenommen. Die Schulung fand im Januar 2023 statt und war ein voller Erfolg. Als Ergebnis dieser Maßnahmen hat die Gemeinde beschlossen, einen Kreis JUDE gegen Antisemitismus unter dem Motto "Mit Mut gehen wir weiter" zu gründen. Der Kreis soll Gemeindemitglieder und Menschen, die von Antisemitismus betroffen sind, unterstützen.

Wir können alle dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft toleranter und offener wird, indem wir aktiv gegen Antisemitismus und andere Formen von Vorurteilen und Diskriminierung vorgehen und uns für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben einsetzen. Dazu gehört beispielsweise, auf rassistische oder diskriminierende Äußerungen zu reagieren und sich für die Rechte und Bedürfnisse von Minderheiten einzusetzen.

Haben Sie Informationen oder Hinweise zu einem Vorfall, der antisemitisch war und in Köln stattgefunden hat? Oder wurden Sie selbst Zeuge eines Vorfalls, der mit Antisemitismus zu tun hatte? Sind Sie persönlich von Antisemitismus betroffen oder haben Sie einen Angehörigen, der betroffen ist? Wenn ja, teilen Sie uns bitte Ihre Erfahrungen mit und helfen Sie so aktiv dabei, Antisemitismus aufzudecken und zu bekämpfen.


Email: Antisemitismus [at] jgkoeln.de